Blackbox Bundesasyllager: Zivilgesellschaftliche Möglichkeiten gegen die Isolation
Workshop mit: Jafar, Eusi Chuchi (Solinetz); Nasim, ehemaliger BAZ-Bewohner; Nora, «Pikett Asyl» (Freiplatzaktion Zürich); Philipp, Space of Solidarity; Moderation: Sophie, Solidarité sans frontières
Samstag, 11. September 2021, 11-12.30 Uhr, Autonome Schule Zürich, ASZ, Sihlquai 125
Im Rahmen der enough. – Aktionstage zu Migrationskämpfen und antirassistischem Widerstand
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Seit 2019 die Asylgesetzrevision in Kraft getreten ist, werden Geflüchtete vermehrt und für eine längere Zeit in lagerähnlichen Bundesasylzentren (BAZ) untergebracht. Dies erschwert für Asylsuchende massiv den Zugang zu zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, zu solidarischen Projekten sowie zu rechtlicher Unterstützung. In unserem Workshop wollen wir gemeinsam diskutieren, welche Herausforderungen sich durch die Abgeschlossenheit dieser Bundeslager ergeben, welche Erfahrungen wir damit gesammelt haben und welche Handlungsoptionen wir sehen.
Dabei beteiligt sind das Projekt «Pikett Asyl» der Freiplatzaktion Zürich, das sich für die Rechte von BAZ-Bewohner*innen einsetzt, die Besuchsgruppe des BAZ in Embrach, «Space of Solidarity», sowie ein ehemaliger BAZ-Bewohner und Freiwilliger beim Projekt «Eusi Chuchi». Wir zeigen, wie zivilgesellschaftliches Engagement realisiert werden kann, welche Hürden es dabei gibt und wo die Schnittstellen und Grenzen zur aktivistischen Rechtsberatung liegen. Der Workshop soll nicht zuletzt zu einem zivilgesellschaftlichen und aktivistischen Engagement im Bereich der BAZ aufrufen, so dass die problematischen Zustände in den BAZ stärker ins Licht der Öentlichkeit geraten.
DOKUMENTATION:
> Die Plattform ZIAB - Plateforme SCCFA - Piattaforma SCCA hat im März 2021 zusammen mit dem Staatssekretariat für Migration SEM ein Positionspapier über freiwilliges Engagement rund um Bundesasylzentren BAZ erarbeitet. Es wurde durch das SEM allen Regionen- sowie Zentrumsverantwortlichen und durch die ZiAB der engagierten Zivilgesellschaft zur Verfügung gestellt.
> Amnesty International Schweiz hat im Mai 2021 ein Briefing zu Menschenrechtsverletzungen in Bundesasylzentren herausgegeben, das auf Interviews mit 32 Personen, darunter Opfer, aktuelle und ehemalige Sicherheitsangestellte, Rechtsvertreter*innen, Betreuer*innen und Sozialpädagog*innen, sowie auf medizinischen Gutachten, offiziellen Strafanzeigen und anderen relevanten Dokumenten und Informationen beruht. Das Briefing alarmiert über die Situation in den Bundesasylzentren und zeigt Massnahmen auf, die der Staat ergreifen muss, um seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen zur Verhinderung von Folter und anderen Misshandlungen nachzukommen und die Menschenrechte von Personen, einschliesslich Kindern, die sich in den Bundesasylzentren aufhalten, zu schützen.